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chardonnay, Morillon, Polz, sauvignon blanc, Südsteiermark, Steiermark, Theresienhöhe, Weißburgunder, Welschriesling, Witscheiner Herrenberg
Hallo zusammen,
nach der letzten Folge über Wein aus der Steiermark, dachten wir uns, dass ihr vielleicht Interesse an einer weiteren Folge darüber hättet. Heute gibt es Weine vom Weingut Polz. Praterralle hat eine schöne Zusammenstellung des Weinguts herausgesucht und präsentiert sie euch heute. Viel Spaß dabei.
Polz Welschriesling 2015. 41 von 50 Wernerpunkten
Polz Weißburgunder 2015. 41 von 50 Wernerpunkten
Polz Witscheiner Herrenberg Sauvignon Blanc 2014. 41 von 50 Wernerpunkten
Polz Theresienhöhe Chardonnay 2014. 43 von 50 Wernerpunkten
Schaut auch mal hier vorbei:
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Die Weine gibt es hier: https://www.polz.co.at/
EC (plongel) sagte:
Moin moin!
Wenn ihr da häufig so viele Weine auf einmal vorstellt, denke ich mir immer, daß da bei euch ständig ordentlich was los sein muß… 😉
Aber im Ernst: von Polz kenne ich bis jetzt nur das „große Kino“ in Form eines 2012er SB „HG“ G STK (herrlich dieser Aküfi = Abkürzungsfimmel), ziert die Weinkarte des Forsthaus Ilkahöhe in Tutzing. Hört sich so an, als ob das Gut auch in der Breite ganz anständig ist und ein bißchen so wie Lackner-Tinnacher einzuordnen ist…
Praterralle sagte:
Das Grundsortiment gefällt mir recht gut. Lackner-Tinnacher hat auch sehr schöne Sachen.
Sukram sagte:
Ich war bereits zweimal in Spielfeld direkt bei Polz vor Ort. Eine sehr spektakuläre Gegend, mit langen Hängen, Wechsel aus Wald und Reben sowie den typischen Windrädern. Slowenien ist immer quasi in Gehweite.
Eigentlich ging es uns bei dem Besuch primär um den hervorragenden „Buschenschank“, der mit der gewohnten Heurigenküche wirklich gar nichts gemeinsam hat. Aber natürlich haben wir auch das Weinsortiment im sehr schönen Verkostungsraum probiert. Gekauft haben wir bei beiden Aufenthalten in Spielfeld aber lediglich die Sekte (Muskateller und Rosé) und eine Beerenauslese. Die anderen Weine haben zwar geschmeckt, aber auch vor dem Hintergrund der recht hohen Preise nicht vollends überzeugt. Außerdem bin ich bei derart großen, expandierenden Weingütern – auch Tement – immer ein wenig skeptisch, wieviel Winzerhandwerk dann noch im eigentlichen Endprodukt steckt. Das kann man natürlich auch komplett anders sehen. Beispielsweise decken sich Bekannte, die mit uns dort waren, regelmäßig mit dem Polzschen Sauvignon Blanc Therese ein.
@Ralf: Wie würdest Du die Polz-Weine im Vergleich zum Sattlerhof einschätzen?
Praterralle sagte:
Der Vergleich ist ein wenig schwierig. Ich muß sagen, Willi Sattler gibt vielleicht noch ne Schippe drauf. Im ganzen Sortiment. Sein Kranachberg SB gehört zu meinen Lieblingsweinen und der Kapellenberg CH ist auch sensationell. Ausserdem habe ich ihn persönlich kennen gelernt und es hat halt alles Hand und Fuß. Einer der ganz großen österreichischen Winzer.
Almdudler sagte:
Steiermark ist immer gut. So richtig leiwand find I aber die kleinen Winzer. Werlitsch zum Beispiel.
Sukram sagte:
Ich stimme zu! Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Firmenich und dem Olwitschhof Riegelnegg gemacht. Werlitsch ist natürlich auch eine tolle Adresse.
Praterralle sagte:
Wir bringen auch mal die anderen. Ewald Zweytik hatten wir ja schon und der war ganz großes Kino.
Bodo sagte:
Die Weine vom bio-dynamisch arbeitenden und Demeter zertifizierten Ewald Tscheppe (Werlitschhof) sind in der Tat herausragend. Ganz eigener Stil, sehr komplexe, eher alkoholärmere Weine mit enorm viel Trinkfluss und das zu erschwinglichen Preisen. Dazu ein sehr bescheidener, sympathischer Winzer mit enormer Kompetenz, der in erster Linie seine Weine für sich sprechen lässt. Sicherlich ein toller Winzer für Werner-Vino on Tour ! Ansonsten probiert mal die Weine durch (sind in Deutschland u. a. bei Kössler & Ulbricht in Nürnberg erhältlich). Der 2011er Orange Wein von Werlitsch gehört meiner Meinung nach zu den besten und gleichzeitig preiswertesten Weinen w e l t w e i t in dieser Kathegorie und schmeckt auch aufgrund seiner absoluten Reintönigkeit vielen Weinliebhabern, die ansonsten dieser Wein-Kathegorie eher nichts abgewinnen können. Wäre dieser Wein nicht unfiltriert und daher leicht trüb, würde er ganz locker auch die Qualitätsweinprüfung in Österreich schaffen.
EC (plongel) sagte:
Hallo Bodo, ich gebe dir absolut recht, vielleicht noch einen kleine Anmerkung meinerseits zu den Werlitsch-Weinen: manche davon muß man sich erst im wahrsten Sinne des Wortes „erarbeiten“, d.h. man muß ihnen recht viel Zeit mit Luft lassen, einen habe ich mal über 11 Tage verfolgt. Ich habe aber den Eindruck, daß die etwas jüngeren Jahrgänge nunmehr schneller zugänglich sind. Einer meiner Weinhändler, der hauptsächlich die Gastronomie beliefert, hat vorletztes Jahr Werlitsch in sein Programm aufgenommen und ich habe mich gefragt, was die Gastronomie mit Weinen will, deren Höhepunkt erst einige Tage nach dem Öffnen erreicht ist. Aber mein letzter Ex Vero II z.B. war dann doch vom Fleck weg schon erstaunlich schön zu genießen…
Bodo sagte:
…hier als Appetitmacher noch eine kleine Verkostungsnotiz von mir zum 2011er Orange Wein von Werlitsch aus der Datenbank des Weinforums:
Orange-Wein Steirischer Landwein trocken 2011 – Cuvée (Werlitsch (Ewald Tscheppe))
Optik:
helles, glänzendes Orangerot, dezenter Wasserrand.
Nase:
extrem spannende und vor allem für diese Stilistik absolut reintönige Nase, sehr vielschichtig und komplex, vegetabil-kräutrige Noten, steinig-hefig, deutlich gelber Curry, dezent gelbe Früchte (Quitte, Marille, mehliger Apfel), florale Noten (Kamille), Brennessel, eine Spur Tabak, der Wein ändert mit Lufteinfluss ständig seine Aromatik, Würze und kaum zu fassende Gelbfrucht gehen eine perfekte Mariage ein.
Gaumen:
auch hier ruht der Wein perfekt in sich, nichts vorlautes oder marktschreierisches, knochentrocken, trotz markanter Säure absolut nicht sauer, angenehmes, absolut nicht bitteres Tannin, das für eine großartige Struktur sorgt, trotz 13,5 Vol% kein Schwergewicht, auch im Mund gibt die Würze den Ton an, ohne die Frucht zu verdrängen, unwahrscheinlich hefig mineralisch mit fast salzigem Anklang, dunkle Nüsse, Tabak, Kräutertee, Kamille und Brennessel, vermischt mit mürben gelben Früchten, sehr komplex und dennoch wunderbar trinkfreudig, unheimliche Länge. Wow!
Fazit:
kurz und bündig: absolute Weltklasse in dieser Stilistik und das zu einem verbraucherfreundlichen Preis. Besser geht eigentlich nicht. Besonders beeindruckend ist die absolute Reintönigkeit und Unaufgeregtheit dieses Weines. Diesen Wein kann man sicherlich mit großem Vergnügen über mehrere Tage beobachten, da er sich ständig verändert. Aufgrund des immensen Trinkflusses konnte ich den Wein nur über 4 Stunden verfolgen… eine Magnum von diesem Wein wäre also keine schlechte Anschaffung. Wer sich mit Orange-Weinen beschäftigen will, sollte den Werlitsch mal als Messlatte verkostet haben. Wenn man mit diesem Wein dann nicht zurechtkommt, sollte man die Finger in jedem Falle von allen ‚Naturweinen‘ lassen.
Großer Stoff 97 P.
Grandioser ‚Naturwein‘ (97 Punkte)
Details unter http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=59901