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Hallo zusammen,
wir haben schön öfter Weine aus Randersacker vorgestellt. Ein Weingut haben wir schon öfters bei dem traditionellem Randersackerer Weinfrühling gezeigt, jedoch noch nie Weine vorgestellt. Heute ändert sich dies. Wir wollen euch heute vier Weine vom Weingut Steigerwald vorstellen, die durchaus das Weingut gut repräsentieren können. Wir haben uns dafür die traditionellen Rebsorten Frankens herausgesucht, die dabei allerdings nicht den traditionellen Weg beschreiten. Andererseits schon. Wir reden immerhin von Silvaner, Bacchus und Müller-Thurgau. Die Weine, die wir euch zeigen wollen sind dabei etwas anders interpretiert, als ihr vielleicht denkt, aber wir fanden sie sehr interessant. Also viel Spaß bei unserem neuen Video.
Weingut Steigerwald Randersackerer Ewig Leben Bacchus Edition 1988 2018. 15,5 Wernerpunkte
Weingut Steigerwald Randersackerer Ewig Leben Müller-Thurgau Alte Reben 2018. 16 Wernerpunkte
Weingut Steigerwald Randersackerer Ewig Leben Silvaner Edition 1988 2018. 16,5 Wernerpunkte
Weingut Steigerwald Randersackerer Ewig Leben Silvaner Edition 1988 2019. 16,5 Wernerpunkte
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Schöne bodenständige Weine.
…jetzt muß ich auch mal ein bißchen klugscheißern… 😀
„Ewig Leben“ ist keine Einzellage, sondern eine Großlage, zu der fast alle Randersackerer Flächen gehören (u.a. auch der gesamte Sonnenstuhl), weiters auch Flächen aus Gerbrunn und Theilheim. D.h., die Trauben können durchaus auch vom Sonnenstuhl kommen. Wahrscheinlich hat das Gut verstreut Flächen in diversen Randersackerer Lagen oder man verwendet ggf. lieber den bekannteren Namen „Ewig Leben“ als z.B. „Dabug“…
Da hast du natürlich teilweise recht. Es kann als Großlage gemeint sein, aber es kann auch die Einzellage gemeint sein. Aus der Historie heraus als Einzellage Ewig Leben wird der Weinberg gegenüber des Randersackerer Lämmerbergs bezeichnet, somit der Kernbereich der Großlage. Die Weinlage beginnt östlich von Randersacker und zieht sich entlang des Gerbrunner Grundes in nordöstliche Richtung.
Was es jetzt genau ist, müsste der Florian klären.
…als historische Lage hat „Ewig Leben“ auch weiterhin dokumentarische Relevanz, eine weinrechtliche Bedeutung hat sie als Einzellage jedoch (leider) seit gut 50 Jahren nicht mehr. Wobei ich die Großlagenthematik auch alles andere als glücklich empfinde, damit sollten bei deren Einführung weniger attraktive Rebflächen namensmäßig aufgepeppt werden.
Es kann durchaus sein, daß die mit „Ewig Leben“ gelabelten Weine aus den Flächen der historischen (Einzel-) Lage stammen, das muß aber nicht zwangsläufig so sein; das müßte dann schon der Winzer erläutern, was im Einzelfall jeweils seine Intention bezüglich der Benamselung ist…
…ich hab‘ noch ein bißchen „geforscht“: die historische Lage „Ewig Leben“ liegt im Bereich des Marsberg und ist in diesem komplett aufgegangen. Ich habe leider keine genaue Karte davon finden können, aber die Lage war wohl nur wenige Hektar groß. D.h., ich denke, daß die allermeisten Weine, die den heutigen Großlagennamen tragen, nicht aus der historischen Einzellage stammen, dazu sind’s zu viele Weine für zu wenig Fläche.
Das Weingut Arnold hat aber einen „Ewig Leben“, der gemäß Aussage des Guts tatsächlich nur von den Parzellen stammt, welche früher auch zu der Einzellage gehörten.
Die Steigerwald-Weine sind auf jeden Fall in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Für meinen Geschmack wird hier aber auch bei den trockenen Weinen zu viel mit dienender Restsüsse gearbeitet, sodass die Weine nicht so Recht in mein Beuteschema passen. Ein Tipp : probiert doch mal die Weine vom relativ unbekannten, kleinen Familienweingut Clemens Fröhlich in Escherndorf, das jetzt bereits zum dritten Mal den bayerischen Staats-Ehrenpreis erhalten hat. Das knapp 6 ha kleine Weingut erzeugt sehr sortentypische und äusserst preiswerte Weissweine, die praktisch alle noch im einstelligen Euro-Bereich zu haben sind. Alle dort als trocken deklarierten Weine sind wirklich trocken (fast alle Weine sogar weniger als 1 Gramm Restzucker), so dass keinerlei Restsüsse hier etwas geschmacklich kaschieren muss. Da sind sogar die Aussenseiter wie Bacchus, Ortega und vor allem Morio-Muskat in der trockenen Version durchaus mit viel Vergnügen zu trinken. Das Weingut gehört jetzt nicht zur absoluten fränkischen Spitze, bietet aber sehr trinkfreudige Weine zu mehr als fairen Preisen an. Sicherlich ein Weingut, das mal ein „On Tour“ verdient hätte…
Clemens Fröhlich steht auf unserer Liste. Werden da mit Sicherheit mal was machen. Wir haben gerade nur ziemlich viel, was wir noch probieren müssen. Es sind einige sehr spannende Weine in den Kellern, die in ihren Startlöchern zur Verkostung stehen. Aber Clemens Fröhlich ist auf jeden Fall auf unserer Liste.
Die beiden Sylvaner, die ich verkostet habe, waren schon trocken. Zwar nicht das alte fränkisch trocken mit 4g/l, was aber eigentlich auch keine weingesetzliche Bedeutung hatte. Die beiden Weine hatten 5,1 und 5,4 g/l. Bei der Säure waren sie bei 5,8g/l bzw. 6,1g/l. Beide hatten einen schönen Extrakt und waren nicht schwach auf der Brust, wie es bei zu früh gelesenen Weinen des Jahrgangs oft der Fall ist. Der Lesezeitpunkt hat gepasst. Der Alkohol bei beiden war ebenfalls für die Jahrgänge moderat. Zwei schöne trockene Kabinettweine zu ca. 7 Euro pro Flasche.
Beide Weine laufen unter Randersackerer Ewig Leben. Wie der Burkhard schon richtig gesagt hat, kann dies die Einzellage oder die Großlage sein.
Prost