Folge 473: Kiwi Noir

Hallo zusammen,

heute gibt es mal wieder einen Wein aus Übersee. Wir probieren mal wieder einen neuseeländischen Wein. Dieses Mal aber keinen Sauvignon Blanc, sondern mal einen Pinot Noir. Und das vom Hersteller des Klassikers. Viel Spaß.

Cloudy Bay Pinot Noir 2011. 43 von 50 Wernerpunkten

 

 

Schaut auch mal hier vorbei:
Facebook: http://www.facebook.com/wernervino
Twitter: http://twitter.com/wernervino
Instagram: http://www.instagram.com/wernervino/

 

Hier gibts mehr Infos: https://www.cloudybay.co.nz/

16 Antworten auf „Folge 473: Kiwi Noir“

  1. Na, von der Tischkante stoßen würde ich diesen PN gemäß eurer Beschreibung sicher nicht, aber eure Gesichtsausdrücke waren jetzt auch nicht so euphorisch, daß mich das zum Verlassen des europäischen Kontinents animieren würde…
    Aber gut zu wissen, was aus NZ so herkommen kann!

  2. Also ich finde schon, dass man für Pinot Noir schon mal den europäischen Kontinent verlassen kann 😉 – insofern mag ich solche Folgen sehr gerne.
    Ein wirkliches „Erkennungsmerkmal“ für neuseeländischen Pinot Noir habe ich noch nicht festgestellt, wobei ich aber auch nicht sehr viele Kiwi-Pinots im Glas hatte. Aktuell hab ich noch ein paar Flaschen PN von Greywacke und Ata Rangi im Keller – beide nicht schlecht aber nicht so umwerfend, dass ich mir aus der Ecke noch mehr in den Keller legen werde.

    1. Klar, kann man schon! Nur für mich persönlich liegt diesbezüglich die Reizschwelle ziemlich hoch und für einen „ganz ordentlichen“ PN verlasse ich good old Europe aus eigenem Antrieb eher nicht. Auch wenn ich die Qualität dieses Weins (und anderer auch) keineswegs anzweifle…

  3. Hallo zusammen. Wir probieren von Zeit zu Zeit auch mal Exoten. Wobei Neuseeland ja schon sehr etabliert ist. Was mich nur manchmal stört, sind die Preise. Viele Weinerzeuger werden von Händlern hier für 50 und mehr Euro empfohlen, was die Weine bei der Probe dann aber nicht wert sind.

    Vor zehn Jahren waren die Preise noch ganz anders, wenn man sich die alten Sendungen von Gary Vaynerchuck anschaut. Vieles im Bereich um die 15-20 Euro ist einfach qualitativ nicht überzeugend. Große Ausnahme vor kurzem die neuseeländischen Weine vom Weingut Johner. Hoffe Hardy bringt die Sendung demnächst. Aber auch Kim Crawford war bei der Probe sehr überzeugend.

    Dieser PN von Cloudy Bay war wirklich gut. Kostet so um die 39 Euro und ist ein guter Spätburgunder. Für mich zeigt er aber auch, was deutsche Winzer auf diesem Gebiet können. Wer jetzt nicht deutschen Spätburgunder trinkt ist selbst schuld. Der wird unter Garantie wesentlich teurer, wenn das Ausland aufmerksam wird.

    Übrigens auch die Pinots aus Burgenland und Themenregion können hier sehr gut mithalten. Da müssen wir auch mal ein paar Folgen drehen. Schöner Stress.

    1. Aus der Thermenregion kann ich die Pinots vom Johanneshof Reinisch sehr empfehlen. Aus dem Burgenland habe ich mir zuletzt den „Siglos“ von Gesellmann und den Pinot Noir „Purbach“ von Uwe Schiefer in den Keller gelegt. Einer meiner Favoriten kommt aber aus dem Kamptal – Pinot Noir Reserve (früher „Cecile“) von Bründlmayer. Ein wunderbar kräftig-eleganter, „fleischiger“ Burgunder. Kräftiges Toasting. Hoher Trinkfluss.

      Würde mich freuen, wenn Ihr den ein oder anderen Österreichischen Burgunder einmal verkosten würdet. Die vorgenannten Weine wurden von Spitzenerzeugern in die Flasche gebracht und kosten dennoch alle die Hälfte des Cloudy Bay oder weniger; ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte, dass sie trotzdem nicht schlechter abschneiden werden.

      Scheinbar gibt es für die Überseeweine eine große Käuferschicht, denen es wohl in erster Linie ums Etikett bzw. die Marke geht.

      1. Jetzt antworte ich dir mal an anderer Stelle, da bei diesem Blog aufgrund der WordPress-Standard-Einstellung nur 3 Kommentarebenen möglich sind (@Hardy: könnte man ändern, wenn man wollte…)
        Jetzt mußte ich erst mal suchen, was der Keller aktuell an hochpreisigeren Gewächsen so hergibt, aber Excel macht’s möglich. Ich liege im Maximum sogar etwas über den von mir angegebenen 65 Euronen:
        2011er Grüner Veltliner – Mechthild, Gut Oggau – 68,90 EUR
        2011er Riesling – Buschenberg, Veyder-Malberg – 65,00 EUR
        2003er Tignanello, Antinori – 59,00 EUR
        2015er Riesling – Forster Kirchenstück – Großes Gewächs, Von Winning – 59,00 EUR
        2007er Tannat – Osiris – Reserva, Antigua Bodega Stagnari – 53,50 EUR
        2010er Rossj Bass, Gaja – 52,90 EUR
        2014er Non Tradition, Christian Tschida – 52,00 EUR
        2011er Fåsching – Blaufränkisch, Krutzler / Gesellmann & Schlögl – 50,00 EUR

        dann geht’s langsam bergab…

        Der nicht mehr vorhandene 85 EUR-Wein war übrigens ein 2000er Kurni von der Oasi degli Angeli (Region Marken).

        1. Vorbildlich mit der Excel-Liste. Ich setze „Vivino“ ein, muss mich aber manchmal über den ein oder anderen Bug und die Begrenzung der Zeichen bei den Weinkommentierungen ärgern. Excel ist da weit ausgereifter und natürlich flexibler.

          Bezüglich Deiner Schätze: Chapeau. Eine ebenso beachtliche wie beneidenswerte Auswahl.

          Insbesondere der Fasching würde mich interessieren – auch und besonders wie er im Vergleich zu den Eisenberger Lagenweinen von Uwe Schiefer abschneidet. Bis auf den Fasching füllt R. Krutzler meines Wissens nach ja keine Einzellagen ab.

          Bei mir im Keller warten noch einige 2014er von Krutzler „auf bessere Zeiten“ – auch Perwolff und Merlot. Weil ich nicht mehr warten konnte / wollte, habe ich vom letzteren im Februar einmal eine Flasche probiert. Der Merlot war trotz der Jugend schon einmal sehr vielversprechend (Malzkaffe, Kirsche, Dörrpflaume / Zwetschkenröster und ganz viel Röstaromen). Jetzt bin ich auf die Entwicklung gespannt.

    2. Hmm interessante These, das mit dem deutschen SB. Aus mehreren Gründen glaube ich nicht, dass die Preise (zumindest in der Breite) hier deutlich anziehen werden.
      Deutscher Riesling, ja. Hier sind die Preise der Top-Weine von K.P. Keller gerade explodiert (über 1.000 Euro für den G-Max, bekloppt eigentlich) das wird wohl ein paar aus der zweite Reihe „mitziehen“.
      Deutscher SB ist für den internationalen Markt eher unrelevant und trifft auch mehr den „deutschen Geschmack“, ist weit, weit weg von einem Pinot aus der Bourgogne – sowohl von der Machart (meist viel später gelesen und damit „süßer“), als auch von den verwendeten Klonen (oft noch Massenertrags-Klone aus den 70ern, 80ern, die auch bei „guter Behandlung“ andere Weine machen). Und für den deutschen Weinmarkt, der sicher besser geworden ist, gilt noch immer „Geiz ist geil“. Also das es kurz- bis mittelfristig hier richtig teuer wird, denke ich nicht… aber besser geworden ist deutscher SB auf jeden Fall schon … zumindest in einigen Fällen 🙂

      1. 1.000 Euronen für einen G-Max ist genausowenig oder genausoviel bekloppt wie 2.000 Euronen oder mehr für einen Petrus & Co. Da werden einfach die Marktgegebenheiten ausgenutzt. Ich kenne den Wein (bzw. die Weine) zwar nicht, aber angeblich ist er tatsächlich sehr gut und wenn sich dann 10.000 Leute um 1.000 Flaschen kloppen und genügend von denen ein genügend dickes Bankkonto und entsprechend wenig Hemmungen haben, dann kann ich gut verstehen, wenn Herr Keller das für sich ausnutzt. Wenn sich mal eine ähnliche Konstellation um einen deutschen Spätburgunder ausbilden sollte, kann das m.E. auch hier passieren. Ich denke aber auch, daß das auf absehbare Zeit Ausnahmen bleiben werden.

  4. Also irgendwie interessieren mich Weine wie G-Max oder Petrus null, zero , nada. Hier haben einfach Leute mit Geld zugeschlagen. Dafür steht Wernervino aber nicht. Wir wollen finanzierbare Weine mit aussergewöhnlicher Qualität präsentieren.

    Es ist mir auch Wurscht, ob deutscher Spätburgunder exorbitante Preise erzielen wird oder nicht. Die Qualität ist da. Fürst, Balthes, Schmitts Kinder, Österreicher,Störrlein- Krenig, Luckert das ist die fränkische Antwort. Ahr, Baden, Rheingau sind auch dabei. Wenn ich den Fyrst von Schloer probiere, bin ich in der Rotweinweltspitze. Und das mit Schwarzriesling. Tauberschwarz von Jürgen Hofmann und dann noch die ganze Frühburgundergang. Diese Weine brauchen sich vor der Bourgogne nicht zu verstecken. Wir reden hier nicht von Leroy , oder Romanee Conti, sondern von erschwinglichem Pinot in Spitzen Qualität und da ist Deutschland sehr wohl vorne. Ich erinnere nur an den Film Bottleshock, wo eingebildete Franzosen von kalifornischen Pinot Noirs und Chardonnays geschlagen wurden. Ein Test wäre interessant.

    1. +1: kaufe auch keinen G-Max und Petrus & Co.
      Hoffe mein Statement kam nicht falsch an. Unabhängig vom künftigen Preis deutscher SB und deren kommender oder nicht kommender internationaler Beliebtheit ist die Qualität und die Freude an solchen Weinen daran ja null, zero, nada gekoppelt. Auch maße ich mir kein Urteil an, ob französischer PN generell besser ist als deutscher SB – nur halt anders und oft auch viel teurer – und das ist ja nicht besser, zumindest nicht für die Brieftasche… alles andere ist Geschmacksache 😉
      PS: Bei Bottle Shock bzw. Judgment of Paris waren die Roten aus Bordeaux vs. Cali-CS – keine Pinots
      PPS: wünsche mir generell auch keine Preiserhöhungen – auch nicht bei deutschem SB – war nur ein Gedanke zu Deiner Aussage „wer jetzt nich deutschen SB trinkt ist selber schuld…wird deutlich teurer werden, wenn das Ausland…“

      1. Ich erinnere mich gerade an einen Kassenbeleg, den mir ein Bekannter neulich gezeigt hat. Der arbeitet ab und zu an der Organisation von geführten Oldtimer-Ausfahrten, an denen vornehmlich Ferrari & Co. -Besitzer teilnehmen und die dann von 5-Sterne-Hotel zu 5-Sterne-Hotel fahren. Die Getränke-Rechnung für einen Abend belief sich nach meiner Erinnerung auf ca. 122.000 Euronen, die teuerste Einzelposition waren 3 Magnums Romanée-Conti, glaube ich. Nach den Erzählungen meines Bekannten war da keiner dabei, der das -sicherlich gute- Zeug auch nur einigermaßen zu schätzen gewußt hätte, es muß einfach nur exclusives Etikettensaufen bis über’s Delirium hinaus gewesen sein. Mehr Details über die Reichen und Schönen will ich hier gar nicht ausbreiten. Sowas finde ich dann schon in höchstem Maße abstoßend.
        Wenn mich aber G-Max, Petrus etc. irgendwann doch mal ereilen sollten, würde ich sie sicher sehr interessiert probieren. Dann könnte man mal fundiert mitreden. Aber die Flaschen müßte dann schon jemand spendieren, denn meine persönliche Schmerzgrenze liegt deutlich niedriger. Der aktuell teuerste Wein in meinem Keller kostete gut 65 Euronen, der teuerste ever ging für 85 EUR her. Über 35 EUR denke ich schon fünf mal nach, ob ich das Geld wirklich dafür ausgeben will und kaufe da auch in der Regel nicht mehr blind. Deshalb werde ich kaum je ein begeisterter Bordeaux-Liebhaber und werde wohl mit exquisiten, aber dennoch bodenständigen Weinen vornehmlich aus Franken, von der Mosel, dem Rheingau etc., aber auch A, I, P, GR und ein bißchen F meine Genußsucht befriedigen.

        1. Ich bin völlig Deiner Meinung und halte es genauso. Jetzt wäre natürlich interessant, für welchen Schatz Du die 65 Euronen investiert hast!?!

          Mein teuerster Wein im Keller ist glaube ich aktuell der „G“ von Gesellmann, gefolgt vom „Schwarz Rot“ von Hans Schwarz vom Neusiedler See. Die hierfür aufgerufenen Preise haben mir schon Schmerzen bereitet; noch mehr für 0,75 Liter flüchtigen Genuss auszugeben kann ich mir offen gestanden nicht vorstellen.

          In Österreich und Deutschland bekommt man zum Glück von den allerbesten Erzeugern in der Regel für unter 50 EUR deren allerbeste Weine. Manche GGs sogar weit darunter. Das ist auch der Grund, wieso ich offen gestanden selten einen Blick über den Tellerrand wage. Die Gefahr, enttäuscht zu werden, erscheint mir einfach zu groß zu sein… Einen „Kiwi-Noir“ werde daher in absehbarer Zeit wohl kaum ins Glas bekommen, auch wenn der Preis noch im zwar „schmerzvollen“, aber noch darstellbaren Bereich liegt.

  5. Hallo p-no,

    glaube wir sind da eigentlich einer Meinung. Natürlich hast Du in der Pinotspitzengruppe recht. Da wird deutscher Spätburgunder nie hinkommen und das ist auch gut so. Denn schließlich ist die Bourgogne die Heimat und der Ursprung.
    In der mittleren Gruppe gibt es vielleicht Möglichkeiten. Mir ging es um die Preisentwicklung und ich glaube, dass bei Spitzenwinzern die Tendenz nach oben geht. Es gibt aber noch GGs aus Franken für 25 Euro. Das wird nicht so bleiben.

    Mit bottle shock hast Du auch recht. Verdammt, ich sollte mir den Film mal wieder ansehen. Wird einfach mal Zeit für das Wernervinotreffen,

    Dann gibt es das Judgment of Würzburg mit Pinots.

    Alles Gute

    Ralf

  6. Mit dieser (eher noch moderaten) Preisentwicklung bei deutschen Spitzenrotweinen hast Du sicherlich recht und ganz ehrlich, in diesem Rahmen gönne ich jedem deutschen Winzer die zusätzlichen Euros – ist okay und angemessen.
    Ich hatte da eher andere (negative) Beispiele im Kopf – z.B. die Keller-Rieslinge (G-Max war mal bei unter 100 Euro und ist jetzt 5, 6 Jahre später bei weit über 1.000 Euro) in Sachen Bordeaux und Burgund gibt es da sicherlich sehr viele Beispiele….
    Ich glaube nicht, das es bei deutschem SB solche Entwicklungen geben wird.

    Beim Judgment of Würzburg wäre ich dabei und könnte sogar den US-Part vertreten.
    Hab sogar erst kürzlich mal wieder einen Vergleich gemacht mit einem 2010er Pommard von Pacalet und einem 2010er Pinot Noir Sonoma Coast von Williams Selyem 🙂

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Entdecke mehr von wernervino

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Die mobile Version verlassen
%%footer%%