Folge 460: Pinot aus Ungarn

Hallo liebe Weinfreunde,

heute hat es den Praterralle nach Ungarn verschlagen. Glaubt ihr nicht? OK, er testet im Wiener Keller ungarische Weine. Genauer gesagt sind es dieses Mal drei Pinot Noirs. Können ungarische Winzer mit dieser Traube umgehen? Wir werden sehen. Schaut es euch einfach an.

Miklos Tamas Diósviszló Pinot Noir 2011. 38 von 50 Wernerpunkten
Bussay Balatonmelléki Pinot Noir 2012. 37 von 50 Wernerpunkten
Válibor Badacsony Pinot Noir 2013. 35 von 50 Wernerpunkten

 

 

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13 Antworten auf „Folge 460: Pinot aus Ungarn“

  1. Die Spitze des ungarischen Weinhimmels habe ich noch nicht erklommen, die meisten waren bis jetzt ganz gute Alltagsweine mit einem allerdings recht attraktiven PLV, vor allem auch die Weißweine wie Juhfark und Furmint aus der Region Somloi bzw. Balaton. Bester Ungar war für mich bis jetzt ein Kekfrankos von einem der angesprochenen österreichischen Spitzenwinzer mit Engagement jenseits der Grenze:
    https://ec1962.wordpress.com/2017/01/16/was-von-hinterm-zaun/

  2. Eine schöne Folge, die mich jedoch auch ein wenig ratlos hinterlässt: sollte man sich intensiver mit osteuropäischem Wein beschäftigen, wo es doch noch so viel in Deutschland, Österreich und Südtirol – gefühlt also vor der Haustür- zu entdecken gibt?

    Vielleicht beantwortet sich die Frage ja mit den angekündigten weiteren Ungarn-Folgen, auf die ich sehr gespannt bin!

    1. Osteuropa ist unheimlich interessant. Nicht nur Ungarn. Testen werden wir auf jeden Fall noch andere Rebsorten. Neben Kekfrankos kommen auch Cuvees und cabernet Franc und Syrah. Die Weine sind sehr kräftig und auch eigenständig.

  3. Ralf, danke für Deine Einschätzung und Bewertung. Sagt mir, dass ich da nicht ran muss. Eindrücke wie Schokolade oder Kokos im Pinot irritieren mich auch, weil das aus meiner Sicht dort nichts zu suchen hat. Dann war entweder das Holz zu stark oder der Pinot strukturell zu schwach auf der Brust. Bzgl. Perspektiven von Pinot in Ungarn bin ich skeptisch, weil dort die Zeit gegen die Klimaerwärmung läuft. Es ist dort für Cool Climate Pinots einfach zu warm…und das wird nicht besser. Cheers, Frank

    1. Hallo Frank, ich denke, dass man dort noch sehr am Anfang ist mit der Rebsorte. Prinzipiell glaube ich, das man uns mit Pinot überschwemmen wird, aus allen möglichen Ländern. Pinot, Riesling und Grüner Veltliner sind die neuen Chardonnays und SBs. Der ungarische Typ erinnert sehr an manche Überseeweine, die in der gleichen Machart weltweit produziert werden können. Die Weine waren ordentlich gemacht und sauber.

  4. Neues ausprobieren und zu zeigen ist auf jeden Fall lobenswert und spannend 🙂
    Spannend finde ich auch, dass eine gewisse Inflation bei der Punktvergabe durch diesen Beitrag spürbar wird (was übrigens auch bei fast allen professionellen Weinkritikern festzustellen ist). Die Punkte werden langsam aber sicher immer höher und plötzlich sind 35, 37, 38 Punkte (gefühlt) schon ziemlich mies (wenn sogar Literweine bei 39, 40 Punkten liegen).
    Aber grundsätzlich bin ich der gleichen Meinung wie Frank. Die Beschreibung der Aromen spricht nicht für die drei PN’s und ich kann mir ebenso nicht vorstellen, dass Ungarn bei dieser Rebsorte zukünftig spannendes zu bieten haben wird – muss ja auch nicht, haben sicher andere Stärken.
    Trotzdem finde ich es spannend gerade bei PN und auch bei Chardonnay verschiedene Länder und/oder Regionen auszuprobieren 🙂

    1. Hallo p-no,

      also bei den Literweinen muß ich sagen, dass Weil und Ress aussergewöhnlich waren. Nicht mit billiger Literware zu vergleichen, sondern wie trockene Kabinettweine. Ich kenne Winzer, die bringen so etwas nicht mal mit ihren Weinen hin, die unter Fantasienamen, versehen mit eben solchen Preisen firmieren. Nur guter Wein, ohne Fisimatenten.

      Das mit den Punkten sollten wir mal überdenken. Wir schmeissen auch unheimlich viele Weine aus der Wertung raus, bzw. strahlen die Videos nicht aus. Vielleicht sollten wir auch mal solche bringen, was aber auch manchmal unfair sein kann, da man mich mit manchen Weintypen echt jagen kann.

      Vielleicht hätte man noch 1 Punkt abziehen können.

      1. Gerne auch mal Verrisse… bei meinen eigenen Bewertungen erinnere ich mich am liebsten an die besonders guten Tropfen – aber mindestens genauso oft schaue ich die besonders schlechten durch. Das Mittelfeld verblasst dagegen schnell. Das Spiel der Kontaste macht für mich den eigentlichen Reiz aus.

      2. War eigentlich nicht als „Kritik“ bzgl. einer zu hohen Bewertung der Literweine gemeint. Mir ist nur aufgefallen, dass Ihr ganz grundsätzlich höher bewertet als früher (okay kann sein, dass Ihr heute bessere Weine trinkt oder die gleichen Weine, sich jedes Jahr/Jahrgang um ein Vielfaches verbessern – wie die Bewertungen für z.B. Stahl vermuten lassen).
        Und ganz ehrlich, das ist überhaupt nicht schlimm, hat aber zu Folge, dass Weine unter 40 Punkte automatisch uninteressant erscheinen. Ist wie mit den Parkerpunkten – keiner wirbt da mit 88/89 Punkten (objektiv eine gute Bewertung) aber unter 95+ ist das heute nix besonderes mehr 😉

  5. Wir probieren heute bestimmt mehr Weine in der höheren Kategorie, versuchen aber trotzdem auf dem Boden zu bleiben.

    Christian Stahl hat aber wirklich in der Qualität nochmal ne Schippe drauf gepackt.

    Die 40 Punktegrenze sehe ich auch so. Gewohnheit wahrscheinlich.

    Schöne Grüße

    1. Vielleicht liege ich ja falsch, aber bei eurer Bepunktelung habe ich den Eindruck, daß ihr das recht locker aus dem Ärmel schüttelt. Es kommt mir so vor, als ob ihr bei der Bewertung der Weine eine Unzahl anderer Weine im Kopf habt, die ihr mit dem Probanden vergleicht und dann über eine intuitive plus/minus-Betrachtung eine entsprechende Einordnung vornehmt. Bei dieser relativen Bewertung besteht dann schon die Möglichkeit, daß man im Laufe der Zeit nach oben „abgleitet“. Ich habe Bepunktelungen für mich selbst ja lange abgelehnt, weil sich der subjektive Faktor der Bewertung für einen, der die Bewertung selbst nicht vorgenommen hat, kaum erschließt. Oder man muß die Bewertung über selbst bekannte Weine irgendwie justieren. Deshalb sind halt 90 Punkte für den einen nur 85 und für den nächsten schon 95. Insofern ist euer Schema schon ganz gut, weil es sich durch den unüblichen Zahlenraum von den bekannten Schemen abgrenzt und so weniger zu sinnlosen Vergleichen verführt. Ich experimentiere seit ein paar Monaten für mich selbst mit einem 25-Punkte-Schema herum (bewußt anders als die anderen), wobei ich mich bei der Bewertung aber immer an eine vorher aufgestellte Matrix halte, also jeden Wein mit diesem Fixum vergleiche und nicht mit anderen Weinen. Das führt manchmal zu -für mich- überraschenden Ergebnissen.
      Aber laßt euch nicht dreinreden, mir sind die feinen Hinweise in Form von Worten, Gestik und Mimik eh wichtiger. Und so weiß ich jetzt, daß PN aus H ganz nett sein kann, aber daß man ihm nicht unbedingt hinterherlaufen muß. Ich persönlich suche in fremden Ländern ja auch lieber nach fremden / autochtonen Rebsorten, also eher Kadarka und Co., wobei die weiße Seite diesbezüglich in H deutlich interessanter und ergiebiger ist.

  6. Persönlich bin ich kein großer Anhänger von „Bepunktelungen“, da Sie eine scheinbare Objektivität und Reproduzierbarkeit vorgaukeln, die es tatsächlich nicht gibt. Dies haben schon viele Blindproben mit ausgewiesenen Fachleuten gezeigt, die ein und denselben Wein innerhalb weniger Stunden unterschiedlich bepunktet haben. Insofern finde ich eine grobe Einteilung (beispielsweise ein Sterne-System wie bei Hendrik Thoma oder eine verbale Einteilung in z. B. Weltklasse— Ausgezeichnet—-Sehr gut —Gut — Durchschnittlich- Unterdurchschnittlich–Fehlerhaft/untrinkbar) einfacher und genauso aussagekräftig. Viel wichtiger ist für mich, dass Ihr den Wein so beschreibt, dass man als Leser sich schon ein ungefähres Bild von dem betreffenden Wein machen kann. Ob der Wein nach einer bestimmten Frucht oder einem ganzen „Fruchtcocktail“ schmeckt, ist auch nicht so wichtig. Was für den einen nach Ananas schmeckt, ist für den anderen deutlich Maracuja oder irgendetwas anderes. Umso genauer Ihr die Eigenschaften des Weines beschreibt, umso besser kann der Leser einschätzen, ob ihm dieser Wein schmecken könnte. Ist es Wein, der voll auf -oberflächliche- Frucht gebaut ist oder hat er eine tiefgehende, subtile Frucht? Hinterlässt er würzige/mineralische Eindrücke? Wie ist die Säure (kräftig-schwach-integriert)? Wie sieht es mit der Tanninqualität aus? Ist der Wein harmonisch? Hat er Finesse? Komplexität? Verändert sich der Eindruck im Glas? Wie lang ist der Abgang? etc. pp.
    Ansonsten macht weiter so, mit oder ohne Bepunktelungen,aus dem Bauch raus, das ist alles o.k. so.

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