Folge 992: VDP-präsidiale große Klasse aus der Pfalz

Hallo zusammen,
heute geht alles um das Weingut A. Christmann aus der Pfalz, welches von Steffen Christmann und inzwischen auch von seiner Tochter Sophie geleitet wird. Neben seiner Arbeit als Winzer sollte Steffen Christmann vielen von euch auf jeden Fall ein Begriff sein, da er seit einiger Zeit Präsident des VDP ist. In vielen Bereichen hat Steffen Christmann den deutschen Weinbau beeinflusst. So ist auch unter seiner Führung im VDP-Qualitätspyramide eingeführt worden, die heute nicht mehr wegzudenken ist.
In das inzwischen 19 ha große Weingut ist er 1996 eingestiegen und führt es inzwischen biodynamisch. Wir haben uns heute drei Weine herausgesucht. Wir starten mit einer Riesling Ersten Lage und gehen weiter zu zwei Rotweinen. Hier bleiben wir im Basisbereich und probieren St Laurent und Spätburgunder Gutswein. Viel Spaß bei unserem heutigen Sonntagsvideo.

Weingut A. Christmann Königsbacher Ölberg Riesling 2018. 45 Wernerpunkte
Weingut A. Christmann Spätburgunder 2015. 39 Wernerpunkte
Weingut A. Christmann Saint Laurent 2014. 38 Wernerpunkte

 

 

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5 Antworten auf „Folge 992: VDP-präsidiale große Klasse aus der Pfalz“

  1. …diese Diskussionen über Weinpreise finde ich ehrlich gesagt relativ müßig bis überflüssig. Klar freue ich mich, einen möglichst guten Wein für möglichst wenig Geld zu ergattern und der Winzer hat natürlich das berechtigte Interesse, seine Erzeugnisse so teuer wie möglich zu verkaufen. Wo sich die beiden gegenläufigen Interessen dann letztlich treffen, regelt der Markt.

    Als z.B. der „Idig“ noch so um die 40 Euronen gekostet hat (ist noch gar nicht so lange her), war ich da gerne mal dabei, bei nunmehr 60 EUR bin ich allerdings raus, weil mir persönlich dieser Einsatz es dann nicht mehr wert ist bzw. ich für das gleiche Geld mit anderen Sachen mehr Spaß habe. Aber solange der Winzer seine Sachen um das Geld dennoch problemlos losbekommt (scheint hier ja der Fall zu sein), hat er erst mal alles richtig gemacht und ich kritisiere sein Preisgefüge auch nicht, ziehe halt ggf. nur meine Konsequenzen. So gibt es halt Winzer bzw. auch Regionen, die genügend zahlungskräftige Klientel haben und die sich diese Preisgestaltung auch leisten können bzw. die Veränderungen im Kundenstamm auch problemlos verkraften.

    Dabei kann man in seine Überlegungen auch mit einbeziehen, daß im unteren Preissegment die Preisgestaltung für die Weine eher den Gestehungskosten folgt, je weiter man preislich nach oben kommt, desto mehr treten Markteinflüsse (Angebot und Nachfrage) in den Vordergrund, wobei diese Grenze z.B. im Burgund aufgrund der örtlichen Gegebenheiten höher liegen dürfte als z.B. in der Pfalz.

    Meine persönliche „magische Grenze“, jenseits derer ein Wein schon was ganz ganz Spezielles bzw. sehr Eigenständiges sein muß, damit ich da noch zuschlage, liegt aktuell bei ca. 40 EUR, darüber wird’s dann schon arg dünn. Wobei ich auch schon Flaschen jenseits der Hunderter-Marke ohne Reue gekauft habe, aber das waren dann auch tatsächlich ganz eigene Sachen.

    Im Fall Christmann kann ich den Weinen ohne Weiteres eine beständig hohe Qualität zuschreiben, aber in der großen Riege der GG- und EL-Erzeuger gibt’s genügend Sachen von Winzern mit etwas kleinerem Namen, die dem in nichts nachstehen, deshalb ist bei mir persönlich die o.a. Schmerzgrenze halt schon überschritten. Aber das ist und bleibt letztlich immer eine Frage der persönlichen Einschätzung, wieviel Geld man (reuefrei) für ein entsprechendes Fläschchen investieren möchte. Und zum Glück gibt’s -jedenfalls im Falle Christmann- genügend Alternativen mit gleichem oder sogar höherem Spaßfaktor zu geringeren Preisen…

    1. wernervino – Hier geht es um Wein, das Probieren eines Weines und das Leben an sich. Was kann man gut finden? Welchen Wein sollte man trinken und welchen nicht? Wir benutzen ein 50 Punktesystem, um die Weine zu beschreiben, die wir hier auf diesem Blog vorstellen.
      wernervino sagt:

      Ich finde deine Ausführung sehr verständlich und kann mich einigen anschließen. Anbei ich muss trotzdem sagen, dass es auch inzwischen viele Winzer gibt, die ich weiter unter dem Niveau von Christmann sehe, die aber vom Preis etwas darunter angesiedelt sind. Da muss ich schon sagen, dass ich lieber ein Spitzenprodukt für 25 Euro (um bei unserem verkosteten Riesling zu bleiben) im Glas hab als ein meiner Meinung Mittelklasseprodukt für 5€ weniger.

      1. …ich denke, unsere Statements widersprechen sich ja nicht. 25 Euronen pro Fläschchen ist auch ein Preis, bei dem ich sehr häufig zuschlage (ist sogar relativ nah an meinem persönlichen Durchschnittspreis pro Eintel) und am Ende ergibt sich, ob’s das wert war oder auch nicht. Dabei ist es mir auch reichlich egal, ob dann auf der Flasche GG, EL oder gar nur „Wein“ drauf steht, das Preis-Genuß-Verhältnis ist letztlich ausschlaggebend und wenn das bei der Christmann-EL für Euch i.O. war, paßt ja alles. Diese „war’s das wert?“-Abschätzung mache ich letztlich in jeder Preisklasse, sowohl viele 5 EUR-Weine wie 50 EUR-Flaschen sind aus meiner Sicht ihr Geld nicht wert.

        Und wenn für jemand das Preis-Genuß-Verhältnis für eine am Sekundärmarkt erworbene Flasche G-Max (um mal ein deutsches Extrem anzuführen) in Ordnung ist, gibt’s daran aus meiner Sicht auch nichts zu meckern, nur werd ich selbst das vermutlich niemals nachvollziehen können.

        Ich käme übrigens als reiner Endverbraucher nie auf die generelle Idee, daß Wein bzw. im Speziellen deutscher Wein zu billig wäre und unbedingt teurer werden muß, da schneide ich mir ja ins eigene Fleisch! Andererseits habe ich aber auch kein Problem damit, aus meiner Sicht angemessene Preise für die Flaschen zu zahlen; wo die Angemessenheit im Einzelfall bei mir aufhört, muß sich dann jeweils zeigen. Beim „Idig“ wurde die Grenze für mich jedenfalls gerissen, bei manch anderen Weinen auf unterschiedlichsten Preisebenen auch. Und es gibt auch viele Weine, bei denen ich mit den bisherigen Preissteigerungen kein Problem habe, weil sie’s halt immer noch wert sind…

  2. Leider muss man sagen, dass die Rotweine nicht mehr repräsentativ für das Weingut sind. Einen Saint Laurent gibt es seit Jahren nicht mehr. Man ist dabei, sich in Zukunft ganz auf zwei Rebsorten zu konzentrieren; Riesling und Spätburgunder. Im Moment ist noch etwas Weißburgunder dabei.

    Außerdem hat sich seit 2017 bei den Rotweinen sehr viel verändert. Sophie kümmert sich i.d.R. um diese. Sie hat u.a. bei Julian Huber und im Burgund gelernt. Die Spätburgunder sind viel feiner geworden. Hier können wir in Zukunft noch sehr viel erwarten.

    Über Preise zu reden, ist eigentlich immer müßig. Ich denke aber schon, dass es in Zukunft in die Richtung gehen wird, die ihr skizziert habt. Dann muss jeder entscheiden, ob er den Weg noch mitgehen wird. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die größten deutschen Weißweine fast immer unter 100 Euro kosten. Dazu zähle ich auch das Idig GG. Natürlich sind Preissteigerungen von ca. 50% innerhalb weniger Jahren schon imposant. Aber das heißt für mich, dass es hier zu einer wirklich wichtigen Preisanpassung gekommen ist und dass die Preise vorher nicht deren Wert widergespiegelt haben.

    1. wernervino – Hier geht es um Wein, das Probieren eines Weines und das Leben an sich. Was kann man gut finden? Welchen Wein sollte man trinken und welchen nicht? Wir benutzen ein 50 Punktesystem, um die Weine zu beschreiben, die wir hier auf diesem Blog vorstellen.
      wernervino sagt:

      Da je für die Infos Carsten. Die beiden Rotweine waren noch im Keller und wir dachten, wir nehmen sie noch mit in die Verkostung.
      Wir denken auch dass man im Bereich Pinot noch mehr erwarten darf. Wird sicher spannend.

      In Sachen Preis sind wir schon der Meinung, dass der Riesling seinen Preis wert war. Ein richtig toller Wein. Aber du hast recht, hier entscheidet auch ein wenig der Markt. Natürlich ist deutscher Wein teilweise zu billig. Jeder muss wissen ob er den Preis zahlen mag. Wir haben gewisse Grenzen. Da gehen wir zwar hin und wieder drüber, aber die Regel ist dies nicht. Es bleibt also abzuwarten wohin der Weg in der Preisgestaltung geht. Aber wir glauben, dass es in diese Richtung gehen wird.

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