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Hallo liebe Weinfreunde,
wie versprochen gibts heute noch eine Folge. Auch dieses Mal aus der Wiener Filiale. Also viel Spaß.
Dr. von Bassermann-Jordan Deidesheim Riesling 2012. 42 von 50 Wernerpunkten
25 Mittwoch Jun 2014
Posted Weißweine, Weinvideos
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Hallo liebe Weinfreunde,
wie versprochen gibts heute noch eine Folge. Auch dieses Mal aus der Wiener Filiale. Also viel Spaß.
Dr. von Bassermann-Jordan Deidesheim Riesling 2012. 42 von 50 Wernerpunkten
Na servas. Scheint eine hohe Fließgeschwindigkeit zu haben.
Oh ja. Ein recht gefährlicher Wein.
Respekt! Ihr legt hier ja ein ganz schönes Tempo vor… gerne weiter so 🙂
Aber heute auch mal eine kleine (erneute) Kritik, die für beide Folgen gilt bzw. sich durch die beide Folgen zusammen geradezu aufdrängt:
Beide Weine sind eigentlich 40 Punkte wert und auch sonst vergleichbar (Riesling aus 2012). Einer kostet 20 und bekommt deshalb 37 Punkte, einer kostet 10 und bekommt 42 Punkte. Soweit so gut aber trotzdem sind beide als “gleich gut” empfunden worden. In Eurer Liste findet man auch keine Preise zu den Weinen – wenn das so wäre, braucht der Preis auch bei den Punkten nicht berücksichtigt werden – die Info gleiche Qualität für den halben Preis reicht dann sicher aus.
Oder um es (noch einmal) zu überspitzen:
Nehmen wir an, Ihr kauft eine Flasche Romanee Conti der Domaine Romanee Conti für irgendwas um die 6.000 Euro+, trinkt den (und ladet mich dazu hoffentlich ein) und der ist wirklich der beste Pinot, den man sich vorstellen kann – also 50 Punkte. Dann gibt es aber den Bründlmayer Pinot Noir Cécile mit 46 Punkten für 30 Euro. Was hätte dann der Romanee Conti für eine Bewertung, wenn man den Preis in den Punkte berücksichtigt? 10 Punkte?
Würde in Eurer Liste 50 Punkte bei 6.000 Euro stehen, würden auch nur sehr, sehr wenige einen Kauf in Betracht ziehen, abstrafen muss man den Wein wegen des Preises also nicht 😉
Das stimmt natürlich. Für mich war es aber schon interessant zu sehen, wie der Preis beim Kameramann ankommt: Vielleicht sollten wir den Preis etwas mehr in den Hintergrund stellen. Für viele Normalverbraucher ist der aber ausschlaggebend..Der Riesling aus der Pfalz hatte sicherlich den schöneren Trinkfluß. In 5 Jahren dürfte das Ergebnis möglicherweise anders ausschauen. Versprochen, ich gehe etwas in mich und werde das auch mal mit Hardy besprechen.
Hi Praterralle,
bitte nicht falsch verstehen. Ich finde auch, wie sicherlich 99,9% aller anderen, dass der Preis eine Rolle spielt, auch wenn die Breitschaft und/oder die Möglichkeiten X Euro für einen Wein auszugeben immer eine individuelle Grenze hat.
Gerade deshalb finde ich es geschickter, den Preis von einer “Qualitäts-, Geschmacks-Bewertung” zu entkoppeln. Die Aussage 40 Punkte für 20 oder 10 Euro bzw. 40 Punkte und ein gutes/mittleres/schlechtes PGV finde ich aussagekräftiger als einen Wein auf- oder abzuwerten.
Cheers p-no
Interessante Diskussion, würde mich der Meinung von p-no anschließen. Wenn große Weine den marktgemachten Preis als Malus verkraften müssen ist das nicht ganz gerecht und verwischt dann die Realität. Ein brauchbarer Discounterwein darf nie das GG schlagen, nur weil er vielleicht nur 1/20 kostest. Der Preis spielt relativ natürlich eine Rolle. Wollte mir jüngst eine Flasche Huber (quasi als Denkmal ) holen und hab mich dann bewußt gegen den Wildenstein zu Gunsten des Schlossberges entschieden, der nichtmal die Hälfte kostet und trotzdem weder billig noch ansatzweise schlecht ist.
OK, ich finde die Diskussion hier zeimlich interessant. Nur irgendwiezeichnet sich für mich auch keine Lösung ab. Natürlich kann kein 10 Euro Wein einen Grand Cru schlagen. Aber wie soll man sowas in Punkte fassen? Macht doch mal Vorschläge.
Hi Hardy,
schön auch von Dir in dieser Sache zu hören. Also um Deine Frage zu beantworten bzw. einen Vorschlag zu machen, möchte ich kurz darstellen, was ich persönlich in Punkten bewerte:
Zunächst den Eindruck beim Trinken und Riechen – wie sehr spricht mich der Wein im Geschmack und Geruch an (Harmonie, Eleganz, Kraft, Nachhall,…)
Dann auch die Eigenständigkeit eines Weins (sofern vorhanden für mich sehr positiv).
Sofern ich es beurteilen kann, auch die Fähigkeit sich über die Jahre positiv zu entwickeln.
Wenn ich mehr Informationen zur Arbeit des Winzers habe (Aufwand im Weinberg und Sorgfalt im Keller bzw. naturnaher Anbau), fließt das auch in die Bewertung ein (negativ können hierbei auch solcher Unsinn wie Kunststoffkorken sein).
In Summe hab ich dann meine Punkte ohne den Preis irgendwie berücksichtigt zu haben.
Aber der Preis spielt eine Rolle und entscheidet über den Kauf bzw. die Kaufempfehlung. Also ist das Schritt zwei und kann in Form eines PGV angegeben werden – z.B. in Schulnoten (1 bis 6) würde ja passen 😉
Also ich glaub wir liegen gar nicht soweit auseinander. In diesem Fall hat der Pfälzer Riesling nur für mich das gleiche Trinkvergnügen geboten, wie der Wachauer. Der eine für 10 der andere zwischen 20-25 Euros. Jetzt verlange ich nicht, dass der doppelt so teure auch doppelt so gut ist, Zumal ein Ortswein im Vergleich mit einem Smaragd. Nur etwas mehr sollte er schon zu bieten haben und wenn nicht, dann stelle ich den Preis in Frage. Ein Discountwein kann ein GG nicht schlagen. Dazu sind die Vorschriften und Qualitätvorgaben zu streng. Obwohl manche Discounterweine in Österreich wahnsinnig viel Falstaffpunkte haben, habe ich noch keinen gefunden, der mir geschmeckt hätte. Seit der Vievinum hat sich auch bezüglich Wachau wieder mal gezeigt, dass man hier eigentlich Wahnsinnspreise bei den renomierten Weingütern bezahlt (es gibt wenige Ausnahmen), die Qualität und das Trinkvergnügen aber nicht mithalten können. Wenn ich mir einen Grand Cru aus der Bourgogne kaufe, dann ist der zwar teuer, aber bietet in der Regel auch extrem viel Trinkvergnügen. Da ist mir dann der Preis wurscht. Ich glaube schon, dass der Verbraucher hier etwas lenken sollte. Warum ist ein Riesling aus den Steillagen der Mosel und erstklassiger Qualität billiger, als ein Riesling aus Rheinhessen, der mit dem Vollernter gelesen wurde?
Ich denke auch, dass wir mit unserer Meinung generell nicht weit entfernt liegen. Der Vergleich Discounter vs. GG war natürlich auch extrem überspitzt. Ganz wurscht sollte der Preis natürlich nicht sein. Es gibt nur ganz wenige Weine, die keine vergleichsweise günstigen Alternativen haben. Dort muss der Preis eben einfach gezahlt werden. Und wenn er gezahlt wird, ist er auch irgendwie richtig angesetzt. Bei dem Vergleich Mosel vs. Rheinhessen ist das im Grunde nichts anderes. Der Steillagen-Riesling ist billiger, weil sich offensichtlich kein höherer Preis erziehlen lässt. Sonst würde man ja diesen verlangen. Das dies nichts mit der Qualität zu tun haben muss ist mir schon klar, vielmehr ist das Interesse an solchen Weinen im Moment nicht da. Eigentlich könnte man da als Spekulant “günstig” einsteigen. Da Preise werden sich modeorientiert auch wieder erholen. Der Zeitpunkt ist aber ungewiss. Es gibt natürlich auch Moselweine, die die Rheinhessen Vollernterpreise deutlich überbieten, selbst im Einstieg. Wenn man sich J.J. Prüm oder Egon Müller anschaut, die auf ihren Füllungen bestimmt nicht sitzen bleiben. So einfach ist der Vergleich pauschal eben auch nicht. Vor allem darf ich mich als Verbraucher nicht beschweren, dass ich eine schöne Moselspätlese auch für 10-15 Euro bekomme und nicht zwingend 70-80 zahlen muss. Wenn ich Egon Müller trinken will, dann muss ich sie aber bezahlen, da es alle anderen ja offensichtlich auch tun, sonst wäre der Preis ein anderer. Letztlich muss man sich beim Prozess der Preisbildung vom Gerechtigkeitsgedanken lösen.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Ich glaub ich geh dann mal in den Keller und bereite eine Sendung mit Steillagenmoselriesling vor.Hab irgendwie Lust drauf bekommen.
Sante.