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Beerenauslese, Daniel Then, Kabinett, Nordheimer Vögelein, Riesling, Silvaner, Sommeracher Katzenkopf
Hallo zusammen,
heute gibt es kühlen Wein aus Franken. Es ist ja wirklich recht heiß im Moment und deswegen wollte ich mal etwas Kühlendes probieren. Deswegen gibt es heute einen Riesling und einen besonderen Silvaner. Die Weine sind dieses Mal vom Weingut Then aus Sommerach. Daniel Then hat vor einiger Zeit seine Philosophie in den elterlichen Betrieb hineingebracht und ich muss sagen, dass sich dies wirklich sehen lassen kann. Schaut selbst mal rein.
Then Nordheimer Vögelein Riesling Kabinett 2015. 40 von 50 Wernerpunkten
Then Sommeracher Katzenkopf Silvaner Beerenauslese 2015. 43 von 50 Wernerpunkten
Schaut auch mal hier vorbei:
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Die Weine gibt es hier: http://www.weingut-arthur-then.de/
Bei den Weingläsern bin ich hin und hergerissen. Momentan habe ich maschinengeblasene Gabriel-Gläser, die ich zu 8 EUR das Stück erworben haben. Das Schöne ist, dass man nicht überlegen muss, ob man ein Weiß-, Rot- oder Sektglas benutzen soll. Es kommt alles ins Gabrielglas. Ich stelle die Gläser auch in die Geschirrspülmaschine und es ist nicht schlimm, wenn mal eins kaputt geht. Rational betrachtet eine gute Lösung.
Dann war ich letztes Jahr allerdings bei einem Winzer, der seine Blaufränkisch-Kollektion in mundgeblasen Zalto Burgundergläserm präsentiert hat. Diese waren extrem leicht, filigran und elegant … seitdem faszinieren mich diese Gläser. Nur der hohe Preis und die Angst, dass sie bei meinem Talent schnell brechen, haben mich bislang vom Kauf abgehalten.
Über Gläser lässt sich fast endlos diskutieren. Ich denke aber nicht, dass es ein “bestes Weinglas” gibt. Ist wohl immer Geschmacks-, Geld- und Praxistauglichkeitsfrage.
Moin moin,
schön, daß wieder mal was richtig süßes dran war, bei 180 g/l würde ich allerdings nicht mehr von “Restsüße” sprechen… 😉
Kann vielleicht sein, daß die BA noch deutlich zu jung war; nach meiner Erfahrung braucht es in der Regel etwas Zeit, bis sich die ganzen verschiedenen Zuckermoleküle schön rund geschliffen haben. Ob du in 5 bis 10 Jahren ein, zwei, drei Pünktchen mehr geben würdest?
Was die Gläser angeht, ich verwende standardmäßig auch das Gabriel-Glas, allerdings in der handwerklichen, sehr dünnen Form. Das ist für mich zur Zeit hinsichtlich der 3 “iks” (Sensorik, Haptik und Optik) der schönste Kompromiß. Ich sehe da im Glas auch etwas mehr als nur einen Gebrauchsgegenstand; ein schönes Glas verstärkt den Weingenuß für mich erheblich bzw. mir fehlt echt was, wenn ich z.B. im Restaurant nur so ein dickes Billo-Glas bekomme. Auch widerstreben mir persönlich die geraden Formen wie Kegel bei Weingläsern, das Gabriel-Glas ist mit seiner leicht konkaven Kelchform sowohl optisch wie sensorisch für mich sehr reizvoll.
Bei unseren Weinrunden bringen die Leute auch häufig ein oder mehrere eigene Gläser mit und da hat man dann schon mal die Gelegenheit, alle möglichen Gläser zu vergleichen. Da spielt das Gabriel-Glas in der Regel immer ganz oben mit, nur bei manchen fetteren Roten haben größere Töpfe dann schon mal die Nase vorn, Aber nachdem der Rotweinanteil bei mir ja doch eher gering ist…
Dabei kommt allerdings auch immer wieder heraus, daß die sensorische Wahrnehmung bei den Leuten deutlich unterschiedlich ist. Von einem allgemein “besten” Glas kann man daher nicht sprechen.
Da kannst du sicher sein. Der Wein war noch zu jung. Aber ein tolles Potential konnte man schon erkennen.
Es ist kaum zu glauben, wie unterschiedlich ein und derselbe Wein aus unterschiedlichen Gläsern schmecken kann. Man sollte daraus jetzt keine Religion machen, aber ein gutes Glas ist eminent wichtig, um alles aus dem Wein herauszuholen. Mein Lieblingsglas ist derzeit das Zalto-Universalglas, aber auch die Gabriel-Variante ist sehr ordentlich.
Anderes Thema: ich werde grundsätzlich immer stutzig, wenn die Werte für Säure und Restsüsse fast oder exakt im Verhältnis 1 zu 1 stehen. Es gibt hier 2 Möglichkeiten, dies zu erreichen:
– Unterbrechung der Gärung (meist Sterilfiltration): hier ist es aber in der Praxis sehr schwer, genau dieses Verhältnis 1 : 1 zu treffen. Daher wird meist so vorgegangen:
– Komplettes Durchgären des Weins, danach kann mittels Süssreserve genau auf den entsprechenden Wert eingestellt werden. Nach meinen Erfahrungen und Nachfragen arbeiten gefühlt 100% der Winzer nach der 2. Methode. Bei einem solchen Wert von 1: 1 Zucker zu Säure sollte man niemals das Märchen von der “steckengebliebenen” Gärung glauben, das Winzer so gerne erzählen.
Interessanter Hinweis, danke.
Danke für die Infos zum Verhältnis Säure/ Restsüsse. Da muss man doch einige Weine anders betrachten.
Ich bin da immer ein bißchen hin- und hergerissen, wenn’s um die Frage geht, welche Kellermethoden man im grünen, gelben oder gar roten Bereich sieht. Das geht in die gleiche Richtung wie die Chaptalisierung. Objektiv betrachtet nichts Schlimmes, subjektiv ist mir der Zucker, der in der Traube entstanden ist, dann aber doch lieber. In der Regel weiß ich ja nicht, ob da mit “Fremdzucker” gearbeitet wird; ob ich einen guten Wein dann abwerten würde, wenn ich’s wüßte, hmmm? Beim Schampus gehört das ja auch zum System, da regt sich dann wiederum niemand auf. Schwieriges Thema, für das ich für mich selbst -wenn ich ehrlich bin- noch nicht die abschließende Antwort gefunden habe…
Genauso gehts mir auch Erich.
Chaptalisation und Süßreserve sind ja völlig legal und nicht verwerflich. Auf den Einsatz von Süßreserve könnte ich persönlich aber völlig verzichten. Ein guter Wein braucht -wie eine schöne Frau- keine Schminke. Der deutsche Weintrinker will zwar laut Etikett trockenen Wein, aber ganz so herb sollte er dann aber nicht sein. Da die gesetzlichen Grenzen für trockene Weine ja sehr weit gefasst sind, wird dies natürlich weidlich ausgenutzt. Selbst in Franken, wo lange Zeit die unumstößliche Höchstgrenze für trockene Weine bei max. 4 Gramm Restzucker lag, findet man immer mehr “deutschtrockene” Weine. Sehr interessant ist auch, dass in Deutschland die Nachfrage nach halbtrockenen Rotweinen steigt. Über Geschmack kann man halt nicht streiten…..
Das wundert micht nicht, denn ganz generell steigen ja die Zuckergehalte in allem, was an Lebens- und Genußmitteln so angeboten wird, stetig und anscheinend trotz aller gegenläufigen Bemühungen unaufhaltsam. Wenn die Menschen immer mehr Süße gewohnt sind, warum sollten sie dann ausgerechnet beim Wein drauf verzichten wollen? Vor allem bei denjenigen, die den Wein ja nicht mit dem Bewußtsein genießen, wie wir das tun. Roundabout 80% der Weine, die in D konsumiert werden, sind eher Discounter- bzw. LEH-Massenware, die sicher nicht mit dem Anspruch getrunken werden, den wir Nerds diesem Getränk verbinden…