Schlagwörter
Österreich, Grauburgunder, Huhn, Kochen, Pinot Gris, Römertopf, Reserve, Ried Aichleiten, Schwarzböck, Weißwein, wein, Weingut Schwarzböck, Weinviertel
Hallo zusammen,
unser Praterralle schwingt sich heute an den Kochtopf, ähh nein. An den Römertopf. Er macht heute ein Huhn im Römertopf. Dazu gibt es einen Grauburgunder aus dem Weinviertel. Grauburgunder ist heute ja teilweise verpönt. Teilweise zu recht, teilweise zu unrecht. Mal schauen ob dieser Grauburgunder überzeugen kann. Viel Spaß dabei.
Schwarzböck Ried Aichleiten Grauburgunder Reserve 2013. 45 von 50 Wernerpunkten
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Mehr über den Weingibt es hier: https://www.schwarzboeck.at/
Schwarzböck ist irgendwo ein Geheimtipp.Sensationelles P/V Verhältnis mit sehr eigenständigen Weinen. Manches wird sogar im Akazienfass ausgebaut. Das GB-Bashing find ich auch unnötig. Schöne Sendung.
Du kochst ja fast so gut wie ich! 😉
Jetzt muß ich aber energisch widersprechen! Nicht jeder im Netz wettert gegen Grauburgunder! Ich nämlich nicht!
Allerdings kann ich die Wetterei auch nachvollziehen, denn es gibt bei dieser Sorte auch überproportional viel Sch…
Bei mir kommt noch dazu, daß ich ja so ein Säure-(struktur)-Fetischist bin. Deshalb ist die Auswahl an schönen GB’s auch eher überschaubar, aber es gibt sie! Aus A kenne ich da nicht so viele, da fällt mir spontan nur der GB Reserve von Lackner-Tinnacher ein, der aber auch gut doppelt so teuer ist. Schon deshalb finde ich deine Empfehlung sehr interessant und verlockend!
Besten Dank für die Blumen. Man kann´s essen.
In den Gruppen auf Facebook ist schon ein GB-Bashing zu vermerken. Anfangs hab ich da nur an einen Gag gedacht, aber es scheint ernst gemeint. Ich bin schon ein Fan der kompletten Burgunderfamilie. Grade die modernere Form der Grauburgunder, mit höherem Säuregehalt durch frühere Leese, finde ich sehr interessant. Wenn Du GB mit richtig Säure willst, dann empfehle ich Franz Keller, bzw. Salwey. Geniale Weine. In Österreich ist es schwierig mit GB. Vor dem Weinskandal war er dort die wichtigste Sorte für Süßweine zum Export nach Deutschland. Vor allem im Burgenland. Manche steirischen gefallen mir sehr gut. Der bisher beste, den ich probiert habe, ist der TOSCA von Ewald Zweytick. Der ist allerdings extrem großes Kino und zeigt, was in dieser Rebsorte steckt. Es gibt auch einige GB aus dem Friaul undSüdtirol, welche ich nicht missen möchte.
Auf der anderen Seite habe ich im letzten Jahr so viele schlechte Sylvaner und Rieslinge probiert und komme trotzdem keinesfalls auf die Idee, diese Rebsorten in meinem Keller zu eliminieren. Es kommt immer auf den Winzer an. Um aber beim GB zu bleiben, habe ich schon den Eindruck, dass man aufgrund von Klimaveränderungen den Chardonnay forcieren möchte. auch in Franken wird ein gewisser Anteil Chardonnay gepuscht. Wenn dies solche CHs hervorbringt, wie beim Weingut Richard Östreicher oder Rudolf Fürst, wäre das schon toll. In der Vergangenheit gab es aber auch die Situation, dass die Leuteallee ausser Chardonnay trinken wollten. Weinpolitik ist in einem Land wie unserem, wo der Spitzenwein für 5,99 von Promis kreiert beim Discounter gekauft wird, halt schwierig. Ich glaub, wir verkosten hier noch ein GBs.
Als bekennender Nicht-Fratzenbuchler bekomme ich das (zum Glück) gar nicht so mit. Mir reichen schon die mich manchmal erreichenden Erzählungen, wie’s da manchmal zugeht, -wohlgemerkt- beim Thema Wein!
Das mit der Weinpolitik ist doch -wie in der richtigen Politik auch- in erster Linie ein Hinterherhecheln hinter dem vermeintlichen Massengeschmack. Und der ist -wie ich in meinem weniger weinnerdigen Umfeld immer wieder feststellen kann- doch eher bei den Weinen mit der “milden Säure” daheim. Da ist natürlich der Grauburgunder generell prädestiniert. Und vor einigen Jahren, als der GB als “Pino” -durch was auch immer ausgelöst- zur Mode wurde, sind halt viele auf den Zug aufgesprungen und haben Sachen produziert, die bei mehr weinaffinen Leuten zum kollektiven Naserümpfen geführt hat. Wie jetzt beim Jauch-Wein. Insbesondere wir Deutschen neigen ja zur maßlosen Übertreibung von allem, egal ob es nun was negatives oder positives ist. Ein Hype erhält immer mehr und mehr Nachschub von unten, wenn was schon am Boden liegt, wird grade extra draufgehauen. Und auf Fratzenbuch potenziert sich dieses Verhalten anscheinend nochmal.
Aber auch in der “gehobeneren” Weinwelt hat das seine Auswirkungen. In Südtirol habe ich von mehreren Winzern erfahren, daß der Pinot Grigio vorzugsweise im Tal angebaut wird, da wo die lehmigen Schwemmböden (z.B. an der Etsch) sind und somit generell etwas breitere Weine entstehen, als wenn sie in 600 bis 1000 m Höhe am Berg wachsen. Obwohl: selbst von da unten kommen teils sehr schone GB’s (z.B. “Punggl”, Nals-Margreid, da sind dann halt die Reben 80 Jahre alt). Die hohen Lagen sind dann meist anderen Sorten vorbehalten und das hat anscheinend nicht nur damit zu tun, an welcher Stelle welche Rebsorte optimal gedeiht, sondern folgt auch dem “standing” der Rebsorte bei den potentiellen Käufern. Habe ich gerade erst letzte Woche wieder mehrfach bestätigt bekommen.
Wenn dann da mal Pinot Grigio (bzw. Ruländer) auf höheren / kühleren Lagen angebaut wird, tut das der Säurestruktur unglaublich gut, jedenfalls gibt es auch da eine ganze Reihe sehr schöner Grauburgunder mit respektabler Säurestruktur. Damit hätte ich jetzt deine kleine Aufzählung noch um eine Region ergänzt. “Gsellmann” (mit nur einem “e”) fällt mir jetzt noch als positiver GB aus A ein, in D könnte ich noch den Seeger hinzufügen.
…hier noch so einer der angesprochen GB’s aus dem Eisacktal: https://ec1962.wordpress.com/2018/04/15/berg-pino/
Grauburgunder ist jetzt nichtgerade meine Lieblingsrebsorte, aber ab und zu muß es sein. Finde den von Rudi May zum Beispiel schon klasse.