Schlagwörter
Austrian Wine, Biodynamischer Wein, Blaufränkisch, Burgenland, Claus Preisinger, Cuvèe, Essen und Trinken, food and wine, Food Blogger, Gerhard Pittnauer, Hans und Anita Nittnaus, Judith Beck, organic wine, Pannobile, Paul Achs, Red Wine, rotwein, St. Laurent, vino, VLog, wein, Wein aus Österreich, Wein VLog, Weinblog, weinblogger, Weingut Renner, weinliebe, weintalk, weinverkostung, Wine, wine blogger, wine tasting, wineblog, winelifestyle, winelover, winelovers, Winetalk, winetime, Zweigelt
Herzlich willkommen zur heutigen Sendung.
Diesmal Burgenland, nämlich Weine der Spitzenwinzervereinigung Pannobile.
Nach dem Weinskandal hatten österreichische Winzer ein „jetzt erst recht“ Gefühl entwickelt. Man setzte auf höchste Qualität und in modernste Kellertechnik und Ausbildung investiert.
Es wurden internationale Rotweinsorten angebaut und das große Vorbild war Bordeaux. Nach kurzer Zeit erreichte man mit diesen Weinen auch international große Aufmerksamkeit. Der Typus war aber eher ein internationaler.
Bei einem Winzerstammtisch in Gols 1994 kamen damals sieben Winzer zusammen, denen dieser Stil aber nicht mehr genügte. Der Terroirgedanke rückte in den Mittelpunkt der Überlegungen. Es entstand die Idee einen Wein ausschließlich aus den autochthonen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent zu machen. Diese Cuvée sollte höchsten Qualitätskriterien genügen. Später kam neben der roten auch noch eine Weißweincuvée dazu, aus den Rebsorten Weißburgunder und Chardonnay.
Der Name Pannobile war schnell gefunden. Das Weingut Nittnaus hatte bereits einen solchen Wein unter diesem Namen erzeugt.
Dieser setzt sich zusammen aus Pannonien, also der ehemaligen römischen Provinz in Westungarn und dem Begriff Nobilität, was neben Herkunft auch die hohe Qualität darstellen sollte. Der Name wurde von der ganzen Gruppe übernommen.
Es wurde ein voller Erfolg. Um ein hohes Qualitätmaß sichern zu können, werden heute noch alle Cuvées vor der Füllung von der Gruppe blind verkostet und die Gruppe entscheidet dann, welche Cuvée der Winzer dann abfüllt.
Heute setzt sich die Vereinigung aus neun Weingütern zusammen, von denen wir heute sechs verkosten. Wir verkosten heute die Weingüter: Weingut Hans und Anita Nittnaus, Weingut Judith Beck, Weingut Renner, Weingut Gerhard Pittnauer, Weingut Paul Achs und Weingut Claus Preisinger.
Die anderen werden in einer zweiten Sendung verkostet, zusammen mit den weißen Pannobiles.
Viel Vergnügen, wir hatten es.
Weingut Hans und Anita Nittnaus Pannobile 2016. 44,5 Wernerpunkte
Weingut Judith Beck Pannobile 2017. 45 Wernerpunkte
Weingut Renner Pannobile 2015. 44,5 Wernerpunkte
Weingut Gerhard Pittnauer Pannobile 2017. 44,5 Wernerpunkte
Weingut Paul Achs Pannobile 2018. 45 Wernerpunkte
Weingut Claus Preisinger Pannobile 2017. 45 Wernerpunkte
Schaut auch mal hier vorbei:
Facebook
Instagram
Twitter
Youtube
Vom Claus Preisingers 2017er Pannobile gibt es möglicherweise verschiedene Abfüllungen. Ich habe diesen Wein vor Ort gekauft mit der Info, dass es sich um einen 100%igen Blaufränker handelt. Alkoholgehalt laut Etikett 13 Vol%. Da auch keine amtliche Prüfnummer vermerkt ist ( lediglich eine Lot-Nr. L-Pan017) noch ein Hinweis auf Landwein steht (lediglich Wein aus Österreich), dürfte es sich hier um die laut EU- Recht niedrigste Qualitätsbezeichnungsstufe handeln. Der Wein ist aber -Bezeichnung hin oder her- von sehr guter Qualität. Da Claus Preisinger mit seinen Weinen wohl immer mehr in Richtung “Natural wines” geht, hat er sich wohl zumindest weitgehend von der amtlichen Qualitätsweinprüfung verabschiedet, was für seine Stilistik auch konsequent ist .Was steht denn bei euch auf dem Etikett ? Im Netz gibt es bei diesem Wein die unterschiedlichsten Angaben, von 100% Blaufränkisch bis zu 60% Zweigelt und 40% Blaufränkisch. Merkwürdigerweise steht in den diversen Angeboten immer auch “Österreichischer Qualitätswein”, was er aber bezeichnungsrechtlich wohl nicht ist. Sehr seltsam…
Also unser Pannobile war aus 60% ZW und 40% BF und hat auch nicht nach reinem BF geschmeckt.
Auch ich hab nochmal im Internet geschaut und dort waren die meisten Angebote mit der gleichen Zusammensetzung. Laut Pannobile-Seite ist der aktuelle Jahrgang aus 100% BF. Vielleicht haben sie ja vor Ort was verwechselt.
Aber es ist auch eigentlich egal. Der Wein war klasse und hat sehr viel Spaß gemacht.
Sehr schöne Folge! 😀
Vielleicht noch ein paar Hinweise von meiner Seite:
Auch bei Gsellmann hat ein Generationenwechsel stattgefunden, jetzt “Andreas Gsellmann”.
Die Pannobile-Mitglieder reden bei rot selbst von “heimischen” Rebsorten, der Begriff “autochton” paßt hier m.E. nicht, denn insbesondere der Zweigelt ist als Züchtung (keine natürliche Kreuzung) per Definition nicht autochton und beim St. Laurent ist man sich anscheinend nicht ganz einig, wo der Ursprung ist, wird ja auch den burgundischen Sorten zugerechnet. VIVC (#10470) weist jedenfalls Frankreich als Ursprung aus, der Prime name ist hier “Saint Laurent”. Allerdings ordnet z.B. oesterreichwein.at die Sorte selbstbewußt als autochton ein…
Generell können die drei genannten roten Rebsorten können auch sortenrein verwendet werden; auch wenn die Cuvées natürlich eher die Regel sind, wobei eben auch die mit zwei Rebsorten vorkommen.
Preisingers Pannobile hatte ich mal als 14er, der war aus 60 % Zweigelt und 40 % Blaufränkisch und war auch ein “Wein aus Österreich” (L 0001/16). Die Trauben kamen “aus einer Vielzahl ausgezeichneter, als Pannobile Lagen festgelegten Weingärten an den Hängen des Wagram sowie auf der Parndorfer Platte”, also letztlich aus unterschiedlichen Bundesländern, was ggf. der Grund für die weinrechtliche Einordnung ist (obwohl m.E. in dem Fall “Landwein Weinland” auch gehen müßte, aber ich bin da kein Experte).
Auch bei Weiß gibt’s übrigens reinsortige Pannobiles, es herrscht kein “Cuvéezwang”.